Kritische Mediziner*innen auf Reisen Vol. 2

Wir, die Reisegruppe der kritischen Mediziner*innen, reisen vom 1.09 bis zum 11.09. durch Slowenien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina.

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unser Bus bei der Abfahrt

Auf unserer Route liegen mehrere Tage in Ljubljana, Zagreb, Sarajevo, Tuzla, Mostar und der Hof Longo Mai in Österreich kurz vor der slowenischen Grenze. Uns erwarten Tage mit zahlreichen Gesprächen mit anderen und untereinander, mit Besichtigung von Partisan*innenkrankenhäusern, Zeitzeug*innengesprächen, Begegnung der Studi-Gruppe Istkra, Besichtigung des KZ Jasenovac, Gesprächen mit dem offenen Zentrum Sarajevo und Mitprotestierenden der Proteste 2012 in Bosnien-Herzegowina, ein Besuch in einem linken Kulturzentrum, Denkmälern und einem Partisan*innenfriedhof und die Landwirtschaftskommune Longo Mai. …

Kritische Mediziner*innen Fahrt

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In der dritten Semesterwoche sind wir für ein Wochenende in den Tegeler
Kinderwald gefahren um Zeit zu haben für die Entwicklung neuer Ideen für
das Semester. Uns war es wichtig die vielen neuen Menschen von Beginn an
in den Themenfindungsprozess mit einzubeziehen und uns als Gruppe besser
kennen zu lernen.
Zwischen Schnellstraße, Wald und Tegeler See haben wir uns drei Tage
lang im Kinderparadies austoben können. Dank Seilbahn, Klettergerüst und
Reifenschaukeln fanden viele von uns zu ungeahnter Kreativität und
jugendlichem Leichtsinn zurück.
Neben viel Spaß und Wildschweinen, haben wir uns in den drei Tagen viel
gemeinsam erarbeiten können. Kollektiv legten wir uns auf die
Themenschwerpunkte fest, mit denen wir uns in diesem Semester
beschäftigen wollen. Auch wenn es eine Herausforderung war, mit so
vielen Menschen  eine Struktur für unsere Treffen fest zu legen, waren
wir schlußendlich doch erfolgreich und schafften es außerdem uns
gegenseitig aufzufangen, wenn die Emotionen zwischendurch hochkochten.
Am Samstag wurden vier Workshops von uns angeboten zu den Themen
„Rassismus in der Medizin“, „Psychiatriekritik“, „Kliniken im
Widerstand“ und  „Aktionsvorbereitung“. Das einzig Negative daran war,
dass wir nicht alle Workshops gleichzeitig besuchen konnten. Viele
Gedanken und Ideen wurden durch diese Workshops angeregt, über die wir
uns im Verlauf des Wochenendes noch weiter austauschen konnten.
Am Freitag haben wir uns mit Kennenlernspielen amüsiert und fest stellen
müssen, dass wir Mediziner*innen vor lauter ICD10 Verblendung manchmal
den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen.
Abgerundet haben wir das Wochenende mit einem Abschlußplenum auf einer
mystischen Waldlichtung an der Schnellstraße. In der Feedbackrunde waren
sich alle einig, dass das Wochenende ein Erfolg war und wir uns auf die
interessante Arbeit während des Semesters freuen.
Wir glauben, dass auch wir als Studierende Einfluss nehmen können auf
unser Gesundheitssystem und Veränderungen erwirken können.
Nur als organisierte solidarische Gruppe können wir einen Gegenentwurf
zur neoliberalen Individualisierung und Vereinzelung aufbauen.

Medizin ohne (Aus)Grenzen 02.07. um 19:00

(aus)grenzenZusammen mit dem VdÄÄ veranstalten wir eine Lesung mit dem Titel „Medizin ohne (Aus)Grenzen“. Euch erwartet eine literarisch-politische Collage über Grenzenlosigkeit, Begrenzungen, Grenzüberschreitungen und Ausgrenzungen in Medizin und Gesellschaft.

Samstag 2 Juli, 19 Uhr – 22 Uhr
Ort: Theater Expedition Metropolis, Ohlauer Straße 41, 10999 Berlin

Die kritischen Mediziner*innen starten ins nächste Semester

Bald geht die Uni wieder los und wir planen fleißig unser AG-Wochenende. Vom 06. bis 08. Mai fahren wir an den Stadtrand und starten dann gemeinsam in das neue Semester. Auf dem Programm steht das Kennenlernen neuer Kritis, verschiedene Workshops, ein toller Film und natürlich die Planung, was wir im nächsten Semester zusammen erreichen wollen.

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Ein paar Plätze sind noch frei. Schreibt uns einfach eine Mail, wenn ihr euch einbringen und mit uns kommen wollt.

Wir freuen uns schon drauf!

Gesundheitsversorgung für alle!

Wenn wir krank sind, gehen wir selbstverständlich zu einem Arzt oder einer Ärztin. So selbstverständlich ist das leider nicht für alle Menschen in Deutschland. Ohne Papiere kann es nahezu unmöglich sein, angemessen behandelt zu werden. Die MediNetze und MediBüros kümmern sind darum, dass auch Menschen ohne Papiere Zugang zu ärztlicher Versorgung bekommen. Das machen sie unentgeldlich in ihrer Freizeit. Als sie sich gegründet haben, war ihr Ziel, möglichst bald nicht mehr gebraucht zu werden, doch von dieser Situation sind wir momentan weit entfernt. Das MediNetz Aachen e.V. hat deshalb eine Petiton an den Deutschen Bundestag gestartet, in der sie die anonyme Gesundheitskarte für alle Geflüchteten fordern. Hier könnt ihr unterschreiben:

https://www.change.org/p/deutscher-bundestag-petitionsausschuss-einf%C3%BChrung-einer-anonymen-gesundheitskarte?recruiter=207360686&utm_source=share_petition&utm_medium=copylink