Veranstaltungsreihe Queerfeministischer Januar

1. Vortrag: „Reproduktive Gerechtigkeit“ – Medical Students for Choice Berlin

Donnerstag 11.1.24, 18-20 Uhr, Hörsaal Hautklinik, Rahel-Hirsch-Weg 4, Charite (CCM)

Unter Reproduktiver Gerechtigkeit versteht man 1. Das Recht Kinder zu bekommen 2. Das Recht keine Kinder zu bekommen und 3. Das Recht Kinder unter sicheren und freien Bedingungen aufziehen zu können. Die Bewegung wurde in den 90er Jahren von vor allem schwarzen Feminist*innen geprägt. Sie versteht sich als Abgrenzung zu dem weißen, bürgerlichen ProChoice Feminismus, welcher die Intersektionalität des Kinder Bekommens wenig bis kaum in ihre Kämpfe integrierte. Philline und Leonie von Medical Students for Choice Berlin führen in die Grundlagen der Bewegung ein.

2. Vortrag: „Was bedeutet eigentlich Feministische Gesundheitspolitik?“ – Annika Kreitlow

Donnerstag 18.01.24, 18-20 Uhr, Hörsaal Hautklinik, Rahel-Hirsch-Weg 4, Charite (CCM)

Gesundheit und der Zugang zu Gesundheitssystemen sind alles andere als gerecht verteilt – das Land in dem wir geboren sind, unser Geschlecht, unser Einkommen, unser Bildungsstand, unsere sexuelle Orientierung und viele weiteren Faktoren entscheiden, wie gut wir versorgt sind und wie gut das Gesundheitssystem auf unsere Bedürfnisse ausgerichtet ist. Was es braucht ist eine gerechtere und feministische Gestaltung der globalen, nationalen und lokalen Gesundheitspolitik.
Doch während es die Konzepte der Feministischen Außen- und Entwicklungspolitik bereits in den Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung geschafft haben, lässt eine feministische Gestaltung der Gesundheitspolitik noch auf sich warten. Aber was genau bedeutet eigentlich eine „feministische Gesundheitspolitik“ und wie könnte ein gerechteres Gesundheitswesen für alle aussehen? In dem Vortrag wollen wir uns gemeinsam die Frage stellen, wie eine feministische Gesundheitspolitik konkret aussehen könnte – und zwar sowohl global, national als auch lokal in der eigenen Klinik.

3. Vortrag: „Die Vielfalt biologischen Geschlechts und die damit verbundene Notwendigkeit individualisierter Gendermedizin“ – Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß

Donnerstag 25.01.24, 18-20 Uhr, online UND Virchowweg 24 (Aufgang B), Seminarraum 3.006, Charite (CCM)
! AUFGRUND DES BAHNSTREIKES: Vortrag ONLINE, wir treffen uns für alle die wollen trotzdem im angegebenen Raum und hören gemeinsam bei ein paar Snacks dem Online Vortrag zu !

Dass biologisches Geschlecht vielfältig, also nicht-binär, ist, ist in den Fachdisziplinen längst klar. Doch welche Ableitungen ergeben sich daraus? Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß erläutert die aktuellen biologischen Theorien zu Geschlecht und eröffnet die Fragen, was die Erkenntnisse für die Gendermedizin bedeuten.

Aufnahme des Vortrags

4. Workshop: „Rassismus in der Geburtshilfe“ – Anthea Kyere vom Netzwerk Reproduktive Gerechtigkeit

Montag 29.01.24, 17-19 Uhr, Bandito Rosso, Lottumstraße 10a

Für den Workshop ist eine Anmeldung HIER erforderlich.

Einer der zentralen Grundsätze Reproduktiver Gerechtigkeit ist das Recht, sich für das Kinderbekommen und eine Schwangerschaft entscheiden zu können sowie in selbst gewählten Umständen zu gebären. Was steht einer Realisierung dieses Rechts gegenwärtig entgegen? Anthea Kyere hat sich dieser Frage im Rahmen ihrer Master-Abschlussarbeit aus einer rassismuskritischen Perspektive angenähert. Dabei steht insbesondere die Versorgung rund um die Geburt im Zentrum. Ihre Interview-basierte Forschung bietet einen groben Überblick darüber, wie sich Rassismus in der Geburtshilfe zeigt und wie er sich auf Betroffene auswirkt. Die Ergebnisse wird sie in einem Vortrag vorstellen. Anschließend wird es Raum zum Diskutieren, Austauschen und Reflektieren eigener Bezüge geben.
Anthea Kyere ist Mitglied im Netzwerk Reproduktive Gerechtigkeit. In dem 2021 erschienenen Kitchen Politics Sammelband „Mehr als Selbstbestimmung. Kämpfe für reproduktive Gerechtigkeit“ hat sie über die Bedeutung des Konzepts in Deutschland aus der Perspektive Schwarzer Frauen geschrieben. Anthea hat Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und Soziokulturelle Studien an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) studiert.

5. Vortrag: „Gesundheit – Recht – Selbstbestimmung“ – Bündnis Selbstbestimmung Selbst Gemacht

Mittwoch 31.01.24, 18 Uhr, Hörsaal Hautklinik, Rahel-Hirsch-Weg 4, Charite (CCM), mit kleinem Catering

Das Selbstbestimmungsgesetz (SBG) soll das bislang gültige „Transsexuellengesetz“ (TSG) ablösen
und die rechtliche Transition von trans*, inter* und nichtbinären Menschen neu regeln. Der vorgeschlagene Neuentwurf des Gesetzes hat bei trans*, inter* und queeren Organisationen viel Kritik ausgelöst. Einige Kritiker*innen des Gesetzes haben sich im Sommer 2023 im Bündnis Selbstbestimmung Selbst Gemacht zusammengefunden und einen eigenen Gesetzesentwurf verfasst.
Dr. Luce deLire, Philosophin und Performerin, und Juliana Franke, Aktivistin, Stimmtherapeutin und YouTuberin vom Bündnis werden uns und euch erklären, wozu es das SBG eigentlich braucht und was aus ihrer Perspektive am aktuellen SBG-Entwurf zu kritisieren ist. Im Anschluss an den Vortrag laden wir euch ein, bei Snacks und Getränken miteinander ins Gespräch zu kommen.

Eine Voranmeldung ist nicht notwendig, für die bessere Planbarkeit des Caterings würden wir uns aber freuen, wenn ihr uns vorab eine Mail schreibt an amelie.kolandt@charite.de.
Die Veranstaltung wird organisiert vom Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin, der Kritischen Medizin Berlin und dem QueerNetzwerk Charité.

2 Kommentare zu „Veranstaltungsreihe Queerfeministischer Januar“

  1. Hallo Liebes Students-Team,

    Es wäre wirklich wundervoll, wenn der Vortrag von H. J. Voß und eigentlich gern alle Vorträge auch online zugänglich wäre.

    Liebste Grüße

    1. Hallo!

      Der Vortrag von H.J. Voß wird aufgrund des Bahnstreikes nun Hybrid stattfinden. Die Zugangsdaten sind auf der Ankündigungsseite verlinkt. Für die Zukunft arbeiten wir daran uns mit den technischen Möglichkeiten Veranstaltungen aufzunehmen oder auch live zu streamen vertrauter zu machen und je nach Einverständnis der Vortragenden öfter online zugängliche Varianten anzubieten!

      Liebe Grüße,
      Kritische Medizin Berlin

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