Umgang mit Sprache

Auf unserem AG-Wochenende zum Wintersemester 2016 haben wir versucht einen Konsens dafür zu finden, wie wir in Texten, die wir veröffentlichen, mit gender-sensibler Sprache umgehen wollen.

Wir haben uns damit auseinandergesetzt, dass Sprache Normen und Machtverhältnisse re_produzieren und verändern kann. Mit unserer Sprache wollen wir so umgehen, dass sie möglichst wenig diskriminierend ist.

Da es beim Gendern in geschriebener Sprache kein Richtig oder Falsch gibt, wollen wir verschiedene Formen zulassen und damit experimentieren. Wir haben uns für Formen entschieden, die über eine ZweiGenderung hinaus gehen. ZweiGenderung umfasst nur zwei Geschlechter – (Cis-)Mann und (Cis-)Frau – und lässt dabei keinen sprachlichen Raum für alle anderen Geschlechter.

Hier ein paar Möglichkeiten und Gründe, die dafür sprechen die jeweilige Form zu verwenden:

*-Form oder statischer Unterstrich (z.B. Student_innen, Student*innen)

Diese Form lässt es zu, dass sich sowohl Cis- als auch Trans-Personen damit identifizieren können, es bleibt aber eine ZweiGenderung sichtbar.

dynamischer Unterstrich (z.B. Stu_dentinnen)

Bei dieser Form gibt es keinen festen Ort für einen Bruch in der ZweiGenderung, sie führt zu einer bewussten Unterbrechung des Leseflusses.

x-, *- oder ecs-Form (z.B. Studierx -> Pl. Studierxs, Studier* -> Pl. Studier**, Studierecs)

Hier ist keine ZweiGenderung mehr sichtbar. Außerdem ermöglichen diese Formen einen Plural und einen Singular.

Partizipialformen (z.B. Studierende)

Diese Form erscheint uns einfach und zieht keine Aufmerksamkeit auf sich. Sie funktioniert aber nicht immer und ist nicht frei von Diskriminierung.

i-Form (z.B. Studi -> Pl. Studis)

Diese Form ist verniedlichend, was in vielen Situationen unangebracht ist. Wir können uns trotzdem vorstellen, dass es in manchen Situationen nett sein kann diese Form zu verwenden, wenn es z.B. um Selbstbezeichnungen innerhalb der Gruppe geht.

Zusätzlich zum Gendern haben wir uns mit einzelnen Worten auseinander gesetzt, die aus unterschiedlichen Gründen diskriminierend sein können. Wir sind uns darüber bewusst, dass wir nicht immer alles auf dem Schirm haben können und sich Selbstbezeichnungen auch hin und wieder ändern. Wenn euch beim Lesen irgendetwas negativ oder unangenehm auffällt, würden wir uns deshalb auch sehr über euer Feedback freuen.

Als Grundlage für unsere Diskussion haben wir die Broschüre „Was tun? Sprachhandeln – aber wie? W_ortungen statt Tatenlosigkeit!“ der AG Feministisch Sprachhandeln der Humboldt-Universität zu Berlin genutzt.